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Instandsetzung des oberen Andichtrahmens am Schiffshebewerk Niederfinow verzögert sich

Ausgabejahr 2020
Datum 14.02.2020

Während der Wintersperre des Schiffshebewerkes wird das Traggerüst des oberen Andichtrahmens erneuert. Aufgrund von erst beim Ausbau erkannten Schäden kann der Schiffsbetrieb voraussichtlich erst ab 06.04.2020 wiederaufgenommen werden. Der Andichtrahmen besteht aus einem U-förmigen Stahlrahmen, der zur Dichtung zwischen der feststehenden Kanalhaltung und dem beweglichen Trog verwendet wird. Er dient dazu, dass nach Öffnen der Tore (Trogtor, Haltungstor) der Trog (beweglicher Teil) mit der Kanalbrücke (fester Teil) fest verbunden ist und ein Wasserspiegelausgleich erfolgt.

Die Herausforderungen für die Reparaturarbeiten bestehen darin, den Trog im Gleichgewicht zu halten. Es wurde ein Schwerlastgerüst mit einem Gesamtgewicht von ca. 60 Tonnen auf der Westseite des Troges errichtet. Dieses Gewicht ist auf der Ostseite des Troges mittels Wassersäcken auszugleichen, damit der Trog wieder „gerade“ steht. Das „Übergewicht“ von 120 Tonnen wird reduziert, indem ca. 12 cm Wasser aus dem Trog herausgepumpt werden (1cm Wasserhöhe ≙ 10 t). Der dann ausgebaute, auf dem Trog abgesetzte Andichtrahmen verursacht darüber hinaus 16 Tonnen „Zuwachs“ auf der Westseite, die ebenfalls auszugleichen sind. Die Arbeiten zum Ausbau haben aufgrund ihrer Komplexität, der engen Platzverhältnisse und der schwierigen Logistik länger gedauert als geplant. Erschwerend waren die hohen Windgeschwindigkeiten der vergangenen Wochen beim Einfädeln der Bauteile für das Schwerlastgerüst. Der Kranausleger hat eine Höhe von ca. 60 m.

Die Schäden der Baugruppen waren zudem in ihrem Umfang erst nach Ausbau des oberen Andichtrahmens erkennbar. Als Grundlage der Zeitplanung diente die Schadensaufnahme an der unteren Haltung im Jahr 2016. Aufgrund anderer Materialien und Bausysteme im oberen Bereich war der Zeitansatz im Vergleich zur unteren Haltung leider zu optimistisch.

Troggewichtsausgleich mit Wassersäcken Troggewichtsausgleich mit Wassersäcken Troggewichtsausgleich mit Wassersäcken Quelle: Thomas Burckhardt, MOZ